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Leserfragen zum Thema Corona

Der Universitätsprofessor Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl beantwortet Leserfragen zum Thema Corona.
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MÜNCHNER MERKUR | 8. / 9.05.2021 | Bayern & Region

Leserfragen zum Thema Corona

Der Universitätsprofessor Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl beantwortet Leserfragen zum Thema Corona.

Yvonne Meshrin aus München: Unsere Tochter (28Jahre) hatte im Dezember eine Corona-Infektion mit Symptomen. Sie leidet heute noch an typischen Long-Covid Folgen, die offensichtlich bei vielen Patienten auftreten. Sie atmet schwer, ist nur noch müde und wir merken, dass sie zunehmend depressiv reagiert. Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es?

Über drei Millionen Menschen sind in Deutschland an Covid-19 erkrankt. Die meisten gelten als genesen. Doch etwa zehn bis 20 Prozent der Patienten leiden unter erheblichen Spätfolgen. Dieses neue Krankheitsbild wird als Long-Covid-oder Post-Covid-Syndrom bezeichnet. Studien zeigen, dass 45 Prozent der stationären Patienten unter Corona-Spätfolgen leiden und weiterführende Behandlungen benötigen. Im Vordergrund stehen Symptome wie Atembeschwerden, Brust- und Gelenkschmerzen, Geruchsstörungen und andauernde Müdigkeit. Jeder Fünfte leidet auch unter psychischen Symptomen wie Angst, depressiver Stimmung und Schlafstörung. Da es sich hier um ein sehr komplexes Krankheitsbild handelt, ist der Behandlungsansatz immer multimodal, also zusammengesetzt aus Therapien verschiedener Fachdisziplinen. Ein innovativer Ansatz zur Behandlung könnte die sogenannte HELP-Apherese (Heparin-induzierte Extrakorporale LDL/Fibrinogen-Präzipitation)sein: Studien zeigen, dass das Sars-CoV-2-Virus an Heparin bindet, das auf Zelloberflächen sitzt und so verhindert, dass Sars CoV-2-Viren in menschliche Zellen eindringen können. Daraus resultiert, dass Heparin geeignet sein kann, die Viruslast- und Bruchstücke im zirkulierenden Blut zu senken und mit Hilfe des Heparinabsorbers aus der Blutbahn zu eliminieren. Bei dieser Methode werden im extrakorporalen Kreislauf zunächst die Blutzellen vom Plasma getrennt und dieses mit Heparin versetzt. Es kommt zur Ausfällung bestimmter Substanzen wie Apolipoproteine und Fibrinogen. Nachgeschaltet wird das überschüssige Heparin adsorbiert. Die Blutzellen werden dem Patienten parallel mit einer Kochsalzlösung wieder reinfundiert. Ziel ist es, die Mikrozirkulation etwa in der Lunge zu regenerieren und so wieder zu stärken. Dieses Verfahren wirkt auch entzündungs- und gerinnungshemmend. Es entfernt auch keine schützenden IgM- oder IgG-Antikörper und beeinträchtigt auch nicht die Funktion der Leukozyten und Thrombozyten. Die Therapie ist schnell durch zu führen und gilt als sehr gut verträglich. Erste Fallberichte zeigen einen deutlichen und raschen Rückgang aller Corona-Symptome.

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